IC Cost Estimation: Transparente Kostenstruktur für Halbleiterfertigung

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IC Cost Estimation

Die Kostenkalkulation integrierter Schaltkreise (ICs) stellt für Cost Engineers eine der anspruchsvollsten Herausforderungen in der Elektronikfertigung dar. Obwohl ICs zentrale Bausteine moderner Geräte sind – ob im Automotive-Sektor, in der Luft- und Raumfahrt oder im Bereich künstlicher Intelligenz – bleibt ihre Kostenstruktur oftmals intransparent. Das White Paper „Cost Calculation of Integrated Circuits“ bietet einen fundierten Einblick in die Bottom-up-Kalkulation und ist damit ein wertvolles Werkzeug zur IC Cost Estimation für Fachleute im Kostenmanagement.

Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung ist die Erkenntnis, dass rund 80 % der Gesamtkosten eines ICs im Frontend-Prozess entstehen, also bei der Wafer-Herstellung und der Belichtung. Nur 20 % entfallen auf das Backend, also auf das Verpacken und die finale Auslieferung. Diese Erkenntnis erlaubt eine gezielte Bewertung und Steuerung der kostentreibenden Faktoren.

Der Fertigungsprozess beginnt mit der Wafer-Produktion mittels Czochralski-Verfahren. Hier entstehen hochreine Siliziumscheiben, deren Qualität und Durchmesser maßgeblich die nachfolgenden Kosten beeinflussen. Bereits in dieser frühen Phase fallen hohe Investitionen in Maschinen, wie Drahtsägen und Reinigungsanlagen, sowie Verbrauchsmaterialien wie Ätzmittel und DI-Wasser an. Die Komplexität des Waferprozesses schlägt sich direkt im Preis nieder, besonders bei 300-mm-Wafern, die für moderne Technologien benötigt werden.

Im anschließenden Frontend-Prozess wird die Struktur des ICs mittels Lithographie auf den Wafer projiziert. Diese Phase gilt als kapitalintensivster Teil der Fertigung. Die eingesetzten Belichtungsmaschinen – ob DUV oder EUV – bestimmen nicht nur die Auflösung der Schaltungen, sondern auch den größten Anteil der Maschinenkosten. Für fortschrittliche Nodes mit Strukturen unter 10 nm ist EUV-Technologie alternativlos, deren Maschinenpreise bei bis zu 300 Millionen USD liegen können. In der kalkulatorischen Praxis bedeutet dies, dass allein die Lithographie etwa 25 % der Gesamtkosten eines ICs verursacht.

Neben den direkten Herstellungskosten spielen auch indirekte Faktoren eine zentrale Rolle. Overhead-Kosten – darunter fallen z. B. Infrastruktur, Reinraumwartung, IT und Personal – machen im Durchschnitt rund 35 % der IC-Gesamtkosten aus. Diese Kosten variieren stark je nach Fertigungsstandort, Prozesskomplexität und Automatisierungsgrad. Für Cost Engineers ist daher eine präzise regionale Benchmarking-Strategie unerlässlich, um wettbewerbsfähige Preise zu modellieren.

Im Backend-Prozess, dem letzten Schritt vor der Auslieferung, geht es um das Zuschneiden der Wafer, das Drahtbonden und das Verpacken in Gehäuse (z. B. BGA-416). Auch wenn hier nur etwa ein Fünftel der Gesamtkosten anfallen, können spezifische Anforderungen – wie hohe Stoßfestigkeit oder komplexe Kühlkörper – diesen Anteil deutlich erhöhen.

Die vorgestellte Bottom-up-Methode erlaubt eine detaillierte IC Cost Estimation, indem sie Investitions-, Material- und Prozesskosten transparent macht. Im Gegensatz zu parametrischen Modellen bietet sie höhere Genauigkeit, setzt aber umfangreiche technische Kenntnisse voraus. In einem strategischen Kontext ermöglicht diese Methodik nicht nur fundierte Make-or-Buy-Entscheidungen, sondern auch die Entwicklung realistischer Zielpreise für die Beschaffung.

Fazit: Die IC Cost Estimation ist kein statischer Prozess, sondern erfordert kontinuierliche Anpassung an technologische und marktwirtschaftliche Veränderungen. Das hier referenzierte White Paper bietet ein robustes Fundament für die Umsetzung praxisnaher Kalkulationsstrategien und ist ein Muss für alle, die in der Halbleiterkostenanalyse tätig sind.

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