Strategische Einblicke zur Integrated Circuit Cost Calculation für Cost Engineers

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Integrated Circuit Cost Calculation

Die präzise Kalkulation von Halbleiterbausteinen stellt eine der anspruchsvollsten Aufgaben im Bereich des technischen Kostenmanagements dar. Insbesondere die Integrated Circuit Cost Calculation erfordert ein tiefes Verständnis der komplexen Fertigungsprozesse, Materialkosten und investitionsintensiven Maschineninfrastruktur, die mit der Herstellung dieser Schlüsselkomponenten verbunden sind. Für Cost Engineers bildet sie die Basis für fundierte Beschaffungsentscheidungen und Preisverhandlungen.

Im Zentrum steht ein methodisch aufgebauter Bottom-up-Ansatz, der sämtliche direkten und indirekten Kostenelemente entlang der IC-Wertschöpfungskette berücksichtigt. Angefangen bei der Wafer-Produktion, über die Front-End-Prozesse – die das Schaltungsdesign auf den Siliziumwafer übertragen – bis hin zum Back-End, das Verpackung und elektrische Anbindung umfasst, werden alle Prozessstufen detailliert analysiert.

Besonders hervorzuheben ist die Kostendominanz des Front-End-Prozesses: Laut Analyse entfallen rund 80 % der Gesamtherstellungskosten eines integrierten Schaltkreises auf den Waferprozess, wobei die Lithografie allein ca. 25 % dieser Kosten beansprucht. Diese Prozessstufe gilt als kapitalintensivster Abschnitt, bedingt durch extrem teure Belichtungsanlagen wie DUV- oder EUV-Systeme. So kostet ein einzelnes EUV-System bis zu 300 Millionen USD – eine Investition, die maßgeblich über die Stückkosten entscheidet.

Die Overhead-Kosten spielen mit einem Anteil von rund 35 % ebenfalls eine zentrale Rolle in der Gesamtkalkulation. Diese beinhalten nicht nur Verwaltung und Gemeinkosten, sondern auch qualifikationsintensives Personal, Facility-Services, Reinraumtechnik und IT-Infrastruktur. Ihre Höhe variiert stark je nach Standort des Fertigungsstandorts – beispielsweise zeigen Fabs in Taiwan und den USA stark differierende Kostenstrukturen. Deshalb ist regionales Benchmarking ein wesentlicher Faktor für valide Kostenmodelle.

Im Vergleich dazu erscheinen die Back-End-Prozesse wie das Dicing, Bonding, Moulding und das finale Packaging mit ca. 20 % der Herstellungskosten zunächst nachrangig. Doch gerade hier steigen die Anforderungen an Prozessqualität und Automatisierung stetig, da empfindliche Strukturen zuverlässig geschützt und elektrisch kontaktiert werden müssen.

Für die parametrische Kostenschätzung werden hingegen Makroparameter wie Anzahl der CPU-Kerne, Speichergröße, Taktfrequenz und Gehäusetyp herangezogen. Diese Methode eignet sich besonders bei unvollständiger Datenlage oder bei frühen Entwicklungsphasen. Jedoch bleibt die Bottom-up-Kalkulation das Mittel der Wahl für transparente und präzise Kostenmodelle, da sie die tatsächliche technische Komplexität und ressourcenbezogenen Aufwendungen berücksichtigt.

Schlussendlich erlaubt die hier dargestellte Vorgehensweise nicht nur eine präzise Integrated Circuit Cost Calculation, sondern unterstützt Cost Engineers aktiv bei der Erkennung von Kostentreibern, der Verhandlung technischer Zielpreise und der Simulation von Szenarien bei Standort- oder Technologieänderungen. Die Kombination aus technischem Verständnis, ökonomischer Bewertung und Marktkenntnis ist unerlässlich, um der steigenden Komplexität moderner ICs gerecht zu werden.

📎 Zum vollständigen White Paper (PDF) mit allenDetails und Quellenangaben gelangen Sie hier:

WhitePaper: Cost Calculation of Integrated Circuits

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